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BAG-IN-BOX

Bag-in-Box ist eine Verpackung für Flüssigkeiten. Der aus dem Englisch stammende Ausdruck Bag-in-Box oder kurz BiB, bedeuten wörtlich «Der Beutel in der Schachtel». Und so ist es denn auch. Die Verpackung besteht aus einem Innenbeutel aus Kunststoff und einem Aussenbehälter, in der Regel aus Karton, welcher für die Stabilität verantwortlich ist.
Erfunden hat diese Verpackungsart für Flüssigkeiten William R. Scholle im Jahr 1955.
Technologie
Der aus einem Folienverbundmaterial (z.B. Aluminium/HDPE oder Polyethylen (PE) in Verbindung mit Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH)) bestehende Innenbeutel wird der abzufüllenden Flüssigkeit drucklos befüllt, mit dem Zapfhahn verschlossen und kommt in den Aussenbehälter, der in der Regel aus Karton besteht. Problematisch bei dieser Verpackungstechnik sind die beiden Faktoren Einhaltung der Füll-Hygiene und die hohe Durchflussrate beim Abfüllprozess. Oft wird daher das Abfüllgut in einem keimfreien Puffertank zwischengelagert.
Der Konsument öffnet einen im Umkarton vorgestanzten Bereich, wo er einen einfachen Zapfhahn entnehmen kann.
Vor- und Nachteile zu anderen Verpackungsarten
Jede Verpackung weist je nach Bewertungskriterium Vor- oder Nachteile mit Vergleichstypen auf. Nie wird aber soviel über Verpackung diskutiert, wie beim Bag-in-Box. Nachfolgend einige Betrachtungen zur Umweltverträglichkeit, Handhabung von BiB's, über die Geschmackserhaltung bzw. -veränderung bei der Lagerung und letztlich zur Akzeptanz im Markt.Umwelt
Ein grosser Vorteil im Vergleich mit konventionellen Glasflaschen sind das geringere Volumen und Verpackungsgewicht im Verhältnis zum Inhalt. Damit können Kosten und Energieaufwand beim Transport erheblich minimiert werde. Auch bei der Herstellung von Beutel und Karton werden im Gegensatz zum Glas sehr viel weniger Treibhausgase produziert.
Bei der Entsorgung können Karton und Beutel einfach getrennt und der Wiederverwertung zugeführt werden.
Verschiedene Studien kamen zum Ergebnis, dass BiB-Verpackungen, je nach Gebindegrösse, lediglich 12-29 % eines ökologischen Fussabdrucks eine 75 cl-Flasche produzieren. Die BiB-Verpackung ist der Glasflasche aber auch in anderen ökologischen Kriterien deutlich überlegen.
Bei der Entsorgung können Karton und Beutel einfach getrennt und der Wiederverwertung zugeführt werden.
Verschiedene Studien kamen zum Ergebnis, dass BiB-Verpackungen, je nach Gebindegrösse, lediglich 12-29 % eines ökologischen Fussabdrucks eine 75 cl-Flasche produzieren. Die BiB-Verpackung ist der Glasflasche aber auch in anderen ökologischen Kriterien deutlich überlegen.
Handhabung
Das flexible Beutelmaterial erlaubt im Vergleich mit PET-Flaschen, eine Heissabfüllung der Produkte.
Für Marketing und Produktionspräsentation ist die grosse, bedruckbare Fläche nützlich.
Für Marketing und Produktionspräsentation ist die grosse, bedruckbare Fläche nützlich.
Gegenüber einer reinen Schlauchverpackung bietet der BiB einen grossen Stabilitäts-Vorteil, eine bessere Stapelbarkeit und kein Risiko wegen Glasbruch.
Produkthaltbarkeit und Geschmack
Im BiB ist das Produkt nach dem Öffnen länger haltbar als vergleichbare Produkte in eine Glasflasche, da nach dem Öffnen keine Luft von aussen das Produkt mit Sauerstoff kontaminiert. So kann die Oxydation, wenn auch nicht verhindert, so doch massiv verlangsamt werden. Wein ist so nach dem Öffnen der Verpackung zumindest mehrere Wochen haltbar ist. Bezüglich Langzeithaltbarkeit geben Studien darüber Auskunft, dass Wein im BiB bei einer Lagerung bei 40 °C eine höhere Menge an Essig-Aromen aufweist als Wein in einer Glasflasche. Eine weitere Untersuchung zum Langzeitverhalten von BiB-Wein durch ein schweizerisches Institut ergab, dass sich bei einer tieferen Lagertemperatur die Essig-Aromen-Entwicklung reduziert.
Sicher ist jedoch, dass die BiB-Verpackung nicht für die Langzeitlagerung von Wein gedacht ist.
Sicher ist jedoch, dass die BiB-Verpackung nicht für die Langzeitlagerung von Wein gedacht ist.
Besonders bei der Nutzung des BiB als Weinverpackung ist vorteilhaft, dass nicht die Gefahr besteht, dass der Wein einen Korkton entwickeln kann, wie das bei mit Naturkork verschlossenen Glasflaschen auftreten kann.
Akzeptanz
Etwas schwieriger gestaltet sich der Aspekt der Akzeptanz beim Endkunden, dass die BiB-Verpackung unter dem falschen Verdacht steht, lediglich minderwertige Weine zu beinhalten und dass die einfache Kartonverpackung im Vergleich zu einer Flasche mit einer schöngestalteten Etikette niacht ansprechend ist.
Auch ich musste damals einen Paradigmenwechsel vollziehen, als ich die ersten BiB-Weine kaufte!
Auch ich musste damals einen Paradigmenwechsel vollziehen, als ich die ersten BiB-Weine kaufte!
Markt
Für Endverbraucher wird der BiB mehrheitliche für Weine, Fruchtsäfte eigesetzt. Gebräuchliche Volumina sind 300 und 500 cl Beutel. Besonders im englischsprachigen Raum (Australien, Neuseeland und USA) ist der BiB als Weinverpackung verbreitet. Innerhalb Frankreichs wurden Tafelwein-Abfüllungen in sog. Cubitainer (BiB mit Inhalt von 20 L) schon ab Ende der 1970er Jahre angewendet. So kauften Franzosen ihren Wein in grösseren Mengen direkt beim Winzer ein und erledigten die Flaschenabfüllung selbst im eigenen Keller.
Im gewerblichen Bereich, besonders in der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie werden BiB vielfach für Sirups, Essige, Speiseöle oder für Limonade verwendet. Dabei sind Gebindegrössen mit deutlich grösseren Fassungsvermögen – 10 L bis 1400 L – im Einsatz.
Es gab auch Versuche, Bier in BiB abzufüllen. Dabei wurde dem Bier die Kohlensäure entzogen und beim Ausschank mittele eines Bier-Carbonators wieder zugeführt. Durchsetzen konnte sich dies meines Wissens aber nicht.
Es gab auch Versuche, Bier in BiB abzufüllen. Dabei wurde dem Bier die Kohlensäure entzogen und beim Ausschank mittele eines Bier-Carbonators wieder zugeführt. Durchsetzen konnte sich dies meines Wissens aber nicht.
Persönliche Erkenntnisse
Meine Erfahrungen mit Wein im BiB sind durchwegs positiv.
Als Privatperson nutze ich den BiB im persönlichen Weinkonsum im Haushalt. Sei es zum Kochen oder zum Trinken: ich habe immer ein Glas Wein oder auch mehr zur Hand und muss nie mehr abgestanden Wein trinken.
Ähnlich sind meine Erfahrungen mit BiB-Wein als Gastronom. Da es sich bei den von mir eingesetzten Produkten immer Qualitätsweine handelte, (seien das nun traditionell produzierte Weine oder Weine, welche nach biologischen oder biodynamischen Richtlinien hergestellt wurden), konnte ich meinen Gästen immer Top-Weine im Offenausschank anbieten. Dabei konnte ich einen höheren Deckungsbeitrag pro Glas erwirtschaften und musste nie ungeniessbaren Wein entsorgen!
Als Privatperson nutze ich den BiB im persönlichen Weinkonsum im Haushalt. Sei es zum Kochen oder zum Trinken: ich habe immer ein Glas Wein oder auch mehr zur Hand und muss nie mehr abgestanden Wein trinken.
Ähnlich sind meine Erfahrungen mit BiB-Wein als Gastronom. Da es sich bei den von mir eingesetzten Produkten immer Qualitätsweine handelte, (seien das nun traditionell produzierte Weine oder Weine, welche nach biologischen oder biodynamischen Richtlinien hergestellt wurden), konnte ich meinen Gästen immer Top-Weine im Offenausschank anbieten. Dabei konnte ich einen höheren Deckungsbeitrag pro Glas erwirtschaften und musste nie ungeniessbaren Wein entsorgen!